Ratgeber „Thrombose – Die unterschätzte
Gefahr“
Gefährlichen Blutgerinnseln vorbeugen
Bonn,
02.11.2018
In Deutschland sterben nach aktuellen Schätzungen jährlich über 40.000 Menschen
an einer Thrombose oder deren Folgen. Obwohl Gefäßerkrankungen ein weit
verbreitetes Phänomen sind, wird die Gefahr von Blutgerinnseln unterschätzt.
Nicht selten werden die Anzeichen falsch gedeutet – mit schwerwiegenden Folgen.
Eine neue kostenlose Broschüre „Thrombose
– Die unterschätzte Gefahr“ vom
Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz BGV zeigt auf,
wie sich eine Thrombose bemerkbar macht, welche Risikofaktoren es gibt und wie
man sich am besten schützen kann.
Blut gerinnt, wo es nicht gerinnen soll
Die Blutgerinnung ist an sich eine sinnvolle
Schutzreaktion des Körpers, weil sie uns nach einer Verletzung vor dem
Verbluten schützt. Das Blut verdickt, ein kleiner Thrombus bildet sich und die
Blutung wird gestoppt. Während die Wunde heilt, löst sich auch das Gerinnsel
langsam wieder auf. Allerdings gibt es Fälle, in denen sich ein Blutgerinnsel
in einem unverletzten Gefäß bildet. Löst sich dieser Blutpfropf nicht wieder
auf, fließt das Blut nicht mehr ungehindert durch die Venen und es kann zu
einer Thrombose, einem Gefäßverschluss, kommen. Das verursacht nicht nur starke
Schmerzen, sondern führt im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen
Situation - gerade wenn die tiefen Beinvenen betroffen sind. Im schlimmsten
Fall wird das gelöste Blutgerinnsel mit dem Blutstrom in die Lunge
transportiert und kann dort zu einer Lungenembolie führen. Eine Thrombose
frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, kann daher Leben retten.
Meist mehrere Risikofaktoren
Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die zu
einer Thrombose führen können. Neben großen Operationen und schwere
Verletzungen zählen dazu Krebserkrankungen, Infektionen und Schwangerschaft.
Aber auch Entzündungen, schwere Krampfader- und Nierenleiden können die Gefahr
erhöhen. Langes und unbewegliches Sitzen, etwa auf Fernflügen, gilt ebenfalls
als Risikofaktor. „Das heißt jedoch nicht, dass man in solchen Situationen
hilflos ausgeliefert ist“, appelliert Professor Rupert Bauersachs, Direktor der
Klinik für Gefäßmedizin Klinikum Darmstadt: „Im Gegenteil: Patienten können
aktiv dazu beitragen, eine Thrombose zu vermeiden oder mit einer
Thromboseprophylaxe vorzubeugen. Sobald also eine oder gar mehrere der
genannten Risikofaktoren vorliegen, ist es sinnvoll, das Gespräch mit dem
Hausarzt zu suchen, um das eigene Risiko abzuklären. Typische Anzeichen einer
Thrombose sind beispielsweise dauerhafte Spannungsschmerzen im Bein oder ein
ziehender einseitiger Beinschmerz, der unter Belastung, aber auch im Sitzen
oder Liegen bestehen bleibt. Starke Schmerzen und plötzliche Atemnot können auf
eine Lungenembolie hinweisen. In diesen Fällen sollte schnellstmöglich
medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Thromboseprophylaxe
Ob Laufen, Walken, Schwimmen, Tanzen oder
Radfahren – regelmäßige Bewegung ist das A und O eines effektiven
Venenschutzes. Bewegung lässt das Blut im Körper besser zirkulieren und
verringert die Gefahr der Blutgerinnung. Auf langen Flug-, Bus- oder Bahnreisen
mit angewinkelten Beinen ist es ratsam, zwischendurch Bewegungsübungen zu
machen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte mit dem Hausarzt über eine
vorbeugende Selbstinjektion mit Niedermolekularem Heparin sprechen. Hierbei ist
auf die sichere und einfache Handhabung der Spritze zu achten.
Kostenloser
Ratgeber
Die Broschüre „Thrombose – Die unterschätzte Gefahr“ gibt Antworten auf die
wichtigsten Fragen rund um die Themen Prävention, Diagnose und Behandlung von
Thrombosen. Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn.
Weiterführende Informationen auf www.bgv-thrombose.de